Der Ort war bewusst und passend ausgewählt: In der Zeche Carl (Essen) überreichte der Bundesverband der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ) am 11. September, dem Vorsitzenden der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Franz-Josef Bode die „dickste Bewerbungsmappe der Welt". Die rund 30 Zentimeter dicke Mappe mit dem Titel „Bewerbung auf Zukunft - Absage ausgeschlossen" ist das Ergebnis einer bundesweiten Aktion der CAJ, an der sich knapp 2.000 Jugendliche beteiligt haben.
„Wir sind stolz darauf, durch diese Aktion 2.000 jungen Menschen eine Plattform gegeben zu haben, wo sie ihre Fähigkeiten, Zukunftsideen und Forderungen ausdrücken konnten", betonte Eva-Constanze Selk, Bundesvorsitzende der CAJ bei der Eröffnung der Veranstaltung.
Mit der Aktion will die CAJ auf die schwierige Lage von knapp einer Million Jugendlichen aufmerksam machen, die als „Hilfebedürftig" gelten und von Hartz IV oder anderen Formen staatlicher Unterstützung leben müssen.
Bei der Übergabe der Bewerbungsmappe forderte die CAJ Bischof Bode und die Kirchen auf, noch mehr zur Verbesserung der Situation von Jugendlichen ohne Ausbildung zu tun. „Denn dass Millionen von Jugendlichen keinen Ausbildungsplatz haben, ist nicht nur ein wirtschaftliches Problem, sondern berührt auch die Kirche", so Selk. Zum einen hätten die christlichen Kirchen als zweitgrößter Arbeitgeber in diesem Land eine besondere Rolle in den Fragen von Ausbildung junger Menschen. „Zum anderen soll die Kirche Anwalt und Stimme derer sein, die am Rande unserer Gesellschaft stehen", so Selk weiter.
Bischof Bode zeigte sich beeindruckt von der Aktion und bedankte sich ausdrücklich für „das Zeichen", das mit der Mappe gesetzt wurde. Er sprach von der CAJ als Verband, „der mit klarem Profil und Zielgruppe wertvoller Teil der Kirche" ist und ermutigte sie, weiterhin „Stachel im Fleisch unserer Kirche und Gesellschaft" zu bleiben.
„Es darf in unserer Kirche nicht vorkommen, dass insbesondere junge Menschen keinen Platz in ihr finden. Dazu sind wir alle aufgefordert", so Bischof Bode im Hinblick auf das Standbild, das die anwesenden CAJlerInnen aus Essen, Münster sowie TeilnehmerInnen aus der Einrichtung der Jugendberufshilfe Kurbel (Oberhausen) bei der Übergabe der Mappe zu „Mein Platz in der Kirche" dargestellt haben.
Dafür zu sorgen, dass jeder junge Mensch, unabhängig von seiner familiären Herkunft, sozialen Status und Bildungsart seinen gebührenden Platz in unserer Kirche und in unserer Gesellschaft findet, ist eine Aufgabe aller; Kirchen und christlichen Jugendverbänden im besonderen Maße.