Der neue Bundesvorstand der CAJ (von r. nach l.): Stephan Brinkhaus, Sarah Prenger, Norbert Siebers,
Stephen Makinya
Der diesjährige Leitungsrat der CAJ Deutschland, der vom 02. bis 04. November 2012 in Kirchähr bei Montabaur stattfand, hat Stephan Brinkhaus aus dem Diözesanverband Münster zu ihrem neuen Bundesvorsitzenden gewählt. „Mir liegt die Vernetzung der Diözesanverbände am Herzen“, unterstrich der 29-jährige Informationstechniker, der seit 2006 in der CAJ Borghorst aktiv ist.
Zugleich bestätigte der Leitungsrat Sarah Prenger aus dem Diözesanverband Osnabrück in ihrem Amt als Bundesvorsitzende. Sie erklärte, dass sie sich verstärkt dem Thema prekäre Arbeit widmen und dabei auch die Erfahrungen aus anderen Nationalbewegungen mit einfließen lassen wolle.
Zusammen mit den beiden Hauptamtlichen Norbert Siebers (Bundessekretär) und Stephen Makinya (geistlicher Leiter) bilden die ehrenamtlichen Bundesvorsitzenden einen vierköpfigen Bundesvorstand, der die Geschicke des Bundesverbandes in den kommenden Jahren lenken wird.
In einer bewegenden Verabschiedungsfeier bedankten sich die Delegierten anschließend bei den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern Eva-Constanze Selk (stellv. Bundesvorsitzende) und Sven Husmann (Bundesvorsitzender) für ihren Einsatz für die CAJ Deutschland.
Inhaltlich war der Leitungsrat von zahlreichen Anträgen und Beschlüssen geprägt. So verpflichtete sich beispielsweise die CAJ Deutschland im „Nachhaltigkeitsbeschluss“ dazu, auf ihren Veranstaltungen und in ihren Einrichtungen stärker auf das Prinzip der Nachhaltigkeit zu achten. Das beinhalten u.a. die Nutzung von Ökostrom und energiesparenden Technologien, der Konsum von regionalen und fair gehandelten Produkten, der sparsame Umgang mit Ressourcen (Müll-, Papier- Strom- und Wasserverbrauch) und die Nutzung von nachhaltigen Geldanlagen.
Darüber hinaus beschloss der Leitungsrat das Thema prekäre Arbeit zum Schwerpunkt der CAJ Deutschland in den kommenden drei Jahren zu machen. Die Delegierten zeigten sich entsetzt über den rasanten Anstieg von prekären Arbeitsverhältnissen vor allem unter jungen Menschen. Insbesondere bei Leiharbeit, Minijobs, befristeten Verträgen, Praktika und Werkverträgen, sind prekäre Arbeitsverhältnisse mittlerweile eher die Norm als die Ausnahme. Die jüngste Studie der IG-Metall (Junge Generation 2012) hat ermittelt, dass 32% von jungen Menschen zwischen 14 und 34 Jahren nur noch befristete Verträge bekommen - Tendenz steigernd!
Im Rahmen des Schwerpunktthemas wird sich die CAJ Deutschland im kommenden Jahr zunächst dem Sehen-Teil widmen. Hierbei geht es vor allem um das Einsammeln von Lebensrealitäten junger Menschen, die von prekären Arbeitsverhältnissen betroffen sind. Auf der Basis dieser konkreten Lebenssituationen geht die CAJ Deutschland gemeinsam mit den Betroffenen der Frage nach, welche Ursachen es für diese Schieflage gibt. Anschließend entwickeln die Beteiligten eine Vision von einer idealen Arbeitswelt.
Im Handeln-Teil werden politische Forderungen formuliert und Aktionen auf Landes- Bundes- und Europaebene durchgeführt.